Über Perl


Viele verbinden Perl lediglich mit der CGI-Programmierung im Umfeld der Web-Programmierung, doch steckt hinter dieser Umgebung noch wesentlich mehr Potential. Bei all den Möglichkeiten ist ein bestechender Vorteil nicht zu verachten: Perl ist kostenlos verfügbar und wird in den Mailinglisten von einer Vielzahl von enthusiastischen Teilnehmern vorbildlich unterstützt, so daß gerade der Einsteiger wichtige Hilfen bekommt.

So lassen sich die systemnahen Features zur Adminstration eines Einzelsystemes bis hin zu großen Netzwerken nutzen. Die regulären Ausdrücke laden zu variantenreichen Textmanipulationen bis hin zum D-HTML-Generator ein. Das immense CPAN-Archiv bietet bereits fertig erstellte Programmmodule für fast jeden Zweck.

Perl steht für "Practical Extraction and Report Language", womit eigentlich schon alles gesagt ist. Ziel des Autors Larry Wall bei der Erstellung von Perl war es, eine Sprache zu entwickeln, die einer- seits die wichtigsten Programmierbefehle wie Schleifen, Verzweigungen, etc. enthält und andererseits aber auch die Möglichkeit bietet, leicht Such- und Ersetzungsoperationen wie in einem Editor durchzuführen. Somit entstand Perl im wesentlichen als eine Synthese aus der Programmiersprache C und den UNIX-Funktionen sed u. awk.

Die Programme, die man in Perl schreibt, werden als ASCII-Files gespeichert (wie ein Shell-Skript) und erst unmittelbar vor der Ausführung kompiliert. Dies macht Perl-Programme einerseits leicht editierbar und auch auf andere Rechnersysteme übertragbar, andererseits zeichnen sich Perl-Programme insbesondere bei Suchfunktionen durch eine hohe Geschwindigkeit aus.

Perl kommt aus dem Unix-Umfeld, für das noch immer die meisten Bibliotheken verfügbar sind. Doch die Windows-Erweiterungen sind stark im kommen. Was derzeit bereits verfügbar ist, muß den Vergleich mit anderen Sprachen nicht mehr scheuen. Das Spektrum reicht von der OLE- Programmierung, der Datenbankanbindung mit ODBC bis hin zur "harten" Systemprogrammierung.

Wie alles anfing

Allen Gerüchten zum Trotz gab es Perl schon lange vor dem World Wide Web. 18. Dezember 1987 verschickte Larry Wall, "Vater" von Perl, die Version 1 ins Usenet.
Eigentlich sollte es ja nur eine spezielle Software für das Konfigurationsmanagement werden, so Larry im Nachwort der "Perl-Bibel", aber als laufend Erweiterungen "angeflickt" werden mußten, wurde eine Programmiersprache daraus. Eine sehr pragmatische Sprache ohne den Anspruch, das beste Programmierkonzept aller Zeiten zu bieten, aber mit allem, was nützlich ist.

Daher der Spitzname "Pathologically Eclectic Rubbish Lister".

Inzwischen ist der Versionszähler bei 5 angelangt, die Objektorientierung hat Einzug gehalten (man muß sie aber nicht benutzen), und es gibt Portierungen auf die verschiedensten Plattformen.

Mit dem Erfolg des World Wide Web schlug auch die Stunde von Perl. Die typische Internet Server Software ist klein, muß "bis gestern" fertiggestellt werden und auf allen möglichen Plattformen laufen. Anforderungen, die Perl besser erfüllt als beispielsweise SHTML oder "Bourne Shell" Scripts oder gar herstellerspezifische Basic- Dialekte.

Wo bekomme ich Perl her?

Die kurze Antwort: Von einer "CPAN" Site.
Die lange Antwort: Perl Software wird über das Comprehensive Perl Archive Network (CPAN) verteilt, einen losen Zusammenschluß von FTP- Servern. Alle CPAN Sites - derzeit etwa 100 weltweit - spiegeln den Inhalt der CPAN Master Site in Finnland. Beziehen sie Perl von: zurück